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Kleine Weinkunde für Einsteiger

Wein und Käse.
Bild von Mandy Fontana auf Pixabay 

Ein echter Weinkenner zu werden, das benötigt Zeit. Aber damit man als Gastgeber einen passenden Wein in angemessener Atmosphäre servieren kann, sind nicht mehr Informationen erforderlich, als in diesem Artikel zu finden sind.

Ob Weißwein, Rotwein oder Rosé – mit dem richtigen Know-how und der passenden Ausstattung gelingt auch Anfängern der Einstieg in die Welt der Weine.

Welche Weine man immer zu Hause haben sollte

Jeder kennt es: Das nächste Dinner mit Freunden steht an und schon wieder blamiert man sich als Wein-Anfänger, der den falschen Wein zum Essen ausgesucht hat. Dabei ist es eigentlich ganz einfach – denn mit ein paar Weinen liegt man tatsächlich nur selten daneben. Ein edler Rot- oder Weißwein ist immer angemessen und auch gerne als Gastgeschenk gesehen.

Als beliebte Rotweine gelten vor allem die bekannten Rebsorten Merlot, Pinot Noir, Cabernet Sauvignon, Chianti und Primitivo. Bei Weißweinen sind besonders die Sorten Riesling, Pinot Grigio, Chardonnay und Sauvignon Blanc beliebt.

Tipp: Beim Weinkauf sollte man auf sogenannte Prädikatssiegel achten, die auf eine hochwertige Qualität der Weine hinweisen.

Im Folgenden werden beispielhaft zwei Weinsorten vorgestellt, mit denen man auf der nächsten Dinnerparty garantiert punktet.

Primitivo – ein aromatischer Rotwein

Die Rebsorte „Primitivo“ bietet kraftvolle, aromatische Rotweine, die perfekt zu deftigen Gerichten wie Fleisch, Pasta, Currys oder Käsegerichten passen. Damit ist der Primitivo-Wein für das nächste Abendessen der perfekte Begleiter – und das, ohne das Budget zu sprengen.

Hervorragend eignet sich etwa der Primitivo di Manduria aus Apulien in Italien für ein schönes Dinner mit Freunden. Aufgrund seines guten Preis-Leistungs-Verhältnisses und dem höheren Alkoholgehalt gilt er als einer der beste Primitivo Weine und bietet ein unverwechselbares Geschmackserlebnis. Da der Wein mindestens zu 85 Prozent aus der Primitivo-Rebe bestehen muss, besticht er durch eine dichte und tiefrote Farbe und zeichnet sich durch würzige Noten wie Zimt und Nelken, gemischt mit Waldfrüchten, aus.

Sauvignon Blanc – der leichte, frische Weißwein

Es ist nicht immer leicht, einen Wein auszuwählen, der wirklich jedem schmeckt. Grundsätzlich macht man mit einem Sauvignon Blanc jedoch nichts falsch, da die Weinsorte international beliebt und verbreitet ist. Die aus Frankreich stammende Rebsorte besticht mit einem ausbalancierten Geschmack aus Süße und Säure und wirkt durch Kräuteraromen besonders frisch und leicht – also einfach ein Weißwein, der immer geht.

Der frische, säuerliche Weißwein ist für leichte Speisen wie Fisch, Schalentieren, Meeresfrüchten und Salat wunderbar geeignet. Auch zu asiatischen Gerichten ist er besonders lecker.

Welcher Wein passt zu welchem Gericht?

Natürlich gilt, dass jede Person einen individuellen Weingeschmack hat und andere Sorten zu verschiedenen Gerichten präferiert. Dennoch gibt es einige Richtlinien, an welchen man sich orientieren kann.

  • Zu Fisch, hellem Fleisch, Vorspeisen und Salaten passt Weißwein gut. Auch zu scharf gewürztem Essen bietet sich ein säuerlicher Weißwein an.
  • Dunkles Fleisch, typisch deutsche, deftige Gerichte und Pasta, Pizza oder Käsegerichte werden in der Regel mit einem Rotwein serviert.
  • Ein Roséwein passt vor allem zu hellem Fleisch und zu vegetarischen Speisen wie Nudel- oder Reisgerichten.
  • Für das Dessert eignen sich Dessertweine, Likörweine oder auch ein feiner Champagner Rosé.

Die perfekte Ausstattung für Weinkenner

Die richtigen Gläser, eine passende Aufbewahrung und der Korkenzieher – der richtige Weinkenner hat eine ganze Ausstattung für den Weingenuss in seiner Küche. Im Folgenden werden die Basics der Weinausstattung vorgestellt.

Weingläser

Wohl jeder ist schon einmal an der Frage verzweifelt: Welches Weinglas passt zu welchem Wein? Die Experten wissen tatsächlich genau darüber Bescheid, welcher Sorte welches spezielle Glas zugewiesen ist. Doch für den Anfang kann man sich an folgender Regel orientieren:

  • Rotwein wird in bauchigen Gläsern ausgeschenkt, damit sich die Geschmacksnuancen durch die Belüftung optimal entfalten können
  • Weißwein wird in kleineren Gläsern serviert, welche die Luftzufuhr verringern
  • Riesling wird in einem Glas mit nach außen gewölbtem Rand genossen, damit Frucht- und Säurenoten gut wahrgenommen werden können

Korkenzieher

Noch vor einigen Jahren galt Wein in Flaschen, die mit Korken verschlossen waren, als sehr hochwertig. Schraubverschlüsse hingegen galten als Zeichen für eher mittelmäßige bis schlechte Qualität. Das trifft mittlerweile nicht mehr unbedingt zu. Viel eher kommt es heutzutage auf den Winzer an, wie der Wein verschlossen wird. Trotzdem ist es sinnvoll, für alle Fälle einen Weinöffner in der Küche zu haben. Jeder, der schon einmal versucht hat, einen Korken ohne Korkenzieher zu entfernen, weiß auch warum.

Weinaufbewahrung

Ein Weinregal ist der ideale Lagerplatz für die optimale Reifung von Weinen. Dabei eignen sich entweder geschlossene oder offene Weinregale. Auch ein Weinkühlschrank kann sinnvoll sein, wenn gerne und viel Weißwein getrunken wird. Zum Servieren eignet sich dann ein Weinkühler, in welchem die Flasche kühl bleibt und der Wein so die perfekte Temperatur zum Trinken behält.

Tipps und Tricks zum Wein servieren

Zu guter Letzt ist das richtige Servieren des Weins eine Kunst, in die sich jeder zunächst einfinden muss. Mit diesem kleinen Guide ist man für die nächste Dinnerparty bestens gerüstet:

Wein bei Tisch prüfen

In jedem guten Lokal wird ein Wein vor dem Servieren zuerst einmal zum Probieren angeboten. Professionell verhält man sich in so einem Fall folgendermaßen: Erst einmal schnuppern, denn der Wein sollte nicht nach Kork riechen. Dann etwas nippen und den Wein im Mund hin und her schwenken. Anschließend kann ein kleiner Schluck genommen werden: Der Wein sollte dabei keinen schlechten Nachgeschmack hinterlassen oder muffig wirken.

Welchen Wein serviert man mit welcher Temperatur?

Die ideale Trinktemperatur für die meisten Rotweine liegt bei etwa 17 bis 18 Grad. Sie profitieren außerdem davon, vor dem Trinken bereits etwas gelüftet zu werden. Weißweine werden idealerweise kühl (ca. zehn Grad) serviert. Rosé schmeckt kühl bei 12 bis 14 Grad am besten.

Tipp: Ein Wein sollte immer um die zwei Grad kälter serviert werden als nötig, da sich das Weinglas in der Regel schnell erwärmt.

Wie viel schenkt man ein?

Das Einschenken des Weins ist wieder eine Kunst für sich. Als Faustregel gilt: Das Weinglas sollte stets nur bis zu einem Drittel befüllt werden – bei besonders schwerem Rotwein sogar nur ein Viertel.

Was wird zum Wein gereicht?

Echte Kenner servieren zum Getränk auch immer kleine Köstlichkeiten, die den Geschmack im Mund ideal ausbalancieren. Zum Wein eignen sich kleine salzige Snacks wie Oliven, Baguette, Käse oder Chips ideal – für eine Weinverkostung oder als Appetizer vor dem Dinner.