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Welchen Dübel nehme ich für welche Wand?

Dübel für die Regalbefestigung
Die Qual der Wahl beim Befestigen des Regals: Dübel! Bildquelle: milart / Shutterstock.com

Wände sind so alltäglich wie Wasser – viele Gedanken werden da nicht dran verschwendet. Spätestens wenn ein Regal an der Wand befestigt werden soll, stellt sich die Frage: „Was habe ich hier eigentlich für eine Wand?“

Denn nicht jede Dübelsorte ist perfekt für jede Wand geeignet. Besonders bei Ständerwänden mit Gipskartonplatten sind Dübel für Steinwände sehr ungeeignet.
Dieser Artikel soll dabei helfen, das Wandmaterial zu bestimmen und danach den passenden Dübel auszuwählen.

  • Dübel für Hohlblocksteine
  • Dübel für Beton und Stein
  • Dübel für Porenbeton
  • Dübel für Gipskartonwände

Welche Wand habe ich? Probebohren und analysieren

Keine Sorge, wir gehen nicht unter die Geologen und machen wissenschaftliche Untersuchungen. Denn die Art der Wand lässt sich auch schon am Bohrstaub erkennen.
Der ist aber erst verfügbar, wenn ein Loch in die Wand gebohrt ist – logisch.
Das Loch der Probebohrung dient idealerweise auch gleich als Bohrloch um das Regal aufzuhängen, darum sollte die Stelle unbedingt vorher feststehen.

Steine mit Hohlräumen: Hohlblocksteine

Dringt der Bohrer zunächst eher mühsam in die Wand ein und stößt immer wieder spürbar auf Hohlräume, handelt es sich um einen Hohlblockstein.

Ist der Bohrstaub weiß handelt es sich um einen Kalksandstein. Damit beim Bohren das Innenleben des Steins nicht beschädigt wird, sollte die Hammerfunktion am Bohrer deaktiviert werden. Durch die Löcher im Stein hat der Dübel schon von sich aus weniger Halt. Eine Schraube alleine sollte also nicht mit zu viel Gewicht belastet werden.

Der richtige Dübel für Hohlblocksteine

Sind nur wenige Kilogramm Belastung vorgesehen, genügt im Hohlblockstein ein Universaldübel mit 6 oder 8 mm Dicke. Die Universaldübel spreizen beim Eindrehen der Schraube auf und können sich so in den Hohlräumen der Steiner verankern.

Werden es ein paar Kilogramm mehr, gehört die Last auf jeden Fall tiefer im Mauerwerk verankert. Unter 8 mm Dicke sollte der Dübel dann keineswegs sein, empfehlenswert ist dann auch die Verwendung von Langschaftdübeln.

Sind sehr schwere Lasten zu befestigen (man denke an mit Geschirr vollgepackte Küchenregale) und die Wand ist nicht unbedingt vertrauenserweckend, kommt auch ein chemischer Dübel in Frage. Was das ist und wie das funktioniert, wird in einem separaten Beitrag genauer erläutert.

Dübel für Beton- und Steinwände

Dringt der Bohrer nur unter hohem Druck und aktivierter Hammerfunktion in die Wand vor, lässt sich ziemlich sicher von einer Beton- bzw. Steinwand ausgehen.
Der Bohrstaub ist beim Beton grau, bei Ziegel oder Kalksandstein rot oder gelb. Trotz der schwierigeren Bohrerei sind bei dieser Art Wänden die Universaldübel in ihrem Element.

Für kleine Lasten bis 25 Kilogramm genügt in der Regel ein 6mm Universaldübel, es dürfen aber auch ruhig 8 mm sein. Die dickere Variante sollte auf jeden Fall gewählt werden, wenn das erwartete Gewicht der Belastung bei 20 Kilogramm und darüber liegt. Auch bei der Betonwand gilt: je höher die Belastung umso länger sollte die Verankerung des Dübels (Langschaftdübel) in der Wand sein.

Der richtige Dübel für Porenbeton

Geht der Bohrer leicht durch das Mauerwerk, kann es sich um Porenbeton oder Gasbeton handeln. Das Material ist recht weich, lässt sich leicht bohren und der Bohrstaub ist hellgrau und grobkörnig.

Für geringe Belastungen reicht in der Wand mit Porenbeton wie in den beiden vorangegangenen Fällen ebenfalls ein normaler Universaldübel. Die persönliche Empfehlung wäre hier, eher in Richtung 8 mm Dübel zu schielen.

Wird es schwerer, wird ein Date mit speziellen Poren oder Gasbetondübeln ausgemacht. Diese haben Flügel, die spiralförmig außen um den Dübel herumlaufen. Die Gasbetondübel müssen in das Bohrloch gehämmert werden. Dabei gibt das weiche Material des Steins nach und die Flügel können sich schon „eindrehen“. Wird die Last richtig schwer ist beim Gasbetonstein auch der chemische Dübel in Erwägung zu ziehen.

Klingt’s beim Klopfen hohl Gipskartonwand

Der Bohrer flutsch in Nullkommanix durch die Wand und erzeugt weißen Bohrstaub? Herzlichen Glückwunsch, Sie haben es mit einer Gipskartonwand zu tun.

Gipskartonplatten sind ca. 12 mm stark und an ein Ständerwerk geschraubt. Dahinter befindet sich ein Hohlraum. Die Bauweise erlaubt keine Befestigung von tonnenschweren Lasten an den Wänden, da diese im unglücklichsten Fall mit einer starken Punktbelastung nicht klar kommen. Die klassischen Universaldübel funktionieren zwar auch, mit speziellen Hohlraumdübeln geht man aber auf Nummer Sicher.

Beim Bohren und Schrauben in einer Gipskartonwand (Rigipswand) muss vorsichtig zu Werke gegangen werden, damit das Material nicht beschädigt wird und dadurch keinen Halt mehr bietet.

Bei Wänden aus Gipskarton gibt es für leichte Dinge die aufgehängt werden müssen den Spiraldübel. Diese drehen sich wie eine Schraube in das Material ein, knüddeln sich also beim Eindrehen der Schraube nicht im Hohlraum zusammen.

Das Loch für den Dübel sollte trotzdem vorgebohrt sein, denn der Dübel besteht nur aus Kunststoff und je nach Kraftaufwand kann der Dübel beschädigt werden und ein nachträgliches entfernen erschweren.

Geht es in eine höhere Gewichtsklasse, sind Hohlraumdübel die erste Wahl. Diese gibt es aus Metall und Kunststoff und spreizen sich beim Eindrehen der Schrauber im Hohlraum auseinander.

Lehmwände in Altbauten

Bröselt es nur und es kommt Stroh aus dem Bohrloch? Dann kann es kompliziert werden, denn sie stehen vor einer Lehmwand. Bereits in unserem anderen Ratgeberartikel sind wir auf die Schwierigkeiten bei Dübeln in Lehmwänden eingegangen. Ein weiterführender Artikel für die Befestigung von Regalen an Lehmwänden folgt in Kürze.

Letzte Aktualisierung am 2024-01-19 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API